Kryptographie zwischen Führungsunterstützung und Unverständnis

Kryptographie ist ein Werkzeug zur Problemtransformation: Sie transformiert ein Sicherheitsproblem in ein Schlüsselverwaltungsproblem – in der Hoffnung, dieses besser kontrollieren zu können.

Dieses Werkzeug findet überall Eingang, wo zeit-, raum- und personenversetzt kommuniziert wird. In einer vernetzten technischen Welt bedeutet das also überall. Entsprechend zentral ist das Verständnis über das Wesen von Kryptographie, ihrem Stand und ihrem Ausblick. Nicht die technischen Details sind das Faszinierende, sondern die Fragen, Bedingungen und Notwendigkeiten ihres Einsatzes. War sie einst verpönt als „The Reader of Gentlemen’s Mail“ wurde das Brechen von Kryptographie legendär und kriegsentscheidend, wie die Mythen um Alan Turing und Enigma andeuten. Ihre Erfolge waren auch der Beginn der Five Eyes und in der langen Folge maßgebliche Anker der sicherheitspolitischen Architektur des 21. Jahrhunderts.

Hier treffen zwei Welten aufeinander: Ein verschlossener Zirkel von Kryptographen. Und die ebenso verschlossenen Anwender. Denn wer keine Geheimnisse hat, braucht diese Werkzeuge nicht.