Das Böse erfreut sich politischer Beliebtheit. Materielle Zerstörung oder Schöpfung, menschliche Feindseligkeit oder Liebe, geistiger Nihilismus oder Sinngebung. So oder ähnlich gestaltet sich das Schema von Böse oder Gut. Wer Menschen bewegen will, nutzt dieses Schema. Reagan bezeichnete die Sowjetunion als „Reich des Bösen“, Bush nannte Nordkorea, Iran und den Irak die „Achse des Bösen“ und umgekehrt gilt den Ayatollahs die USA als der Große Satan. Die Zuschreibung des Bösen bahnt die Ausführung des Bösen. Die Wirkmacht des Bösen ist offenkundig.
Aber wie steht es mit dem Guten? Jesus Christus starb am Kreuz, Mahatma Gandhi wurde ermordet, Nelson Mandela war jahrelang in Haft. Was ist stärker? Böse oder Gut? Woher kommt das Böse, woher das Gute? Kommt es von Gott? Kommt es aus egoistischen Genen? Kommt es aus den sozialen Verhältnissen? Ist es eine freie Entscheidung des menschlichen Willens?
Für Zielsetzungen scheint das Schema von Böse und Gut unverzichtbar, es wird zum vorausgehenden Bestandteil aller Strategie. Geht es auch ohne, ist es schädlich oder ist es wie es ist? Diese Frage werden wir multidisziplinär im Diskurs zwischen zivilen und militärischen Teilnehmen diskutieren.
Böse und Gut – zur Polarität der menschlichen Kräfte (Prof. Dr. Yskert von Kodolitsch)
Die Theologien von Böse und Gut (Christian Tübler)
Das Böse als eine Form der Kontingenzbewältigung (Dr. Martin C. Wolff)
Gut und Böse als Kategorien militärischer Planung (Major i.G. Sebastian Hagen)
Ist der westliche Lebensstil böse? (Leander Hollweg)