Der Salon folgt der Verleihung des Bundesverdienstordens: Martin C. Wolff wird für seine aktive Mittlerfunktion zwischen Militär und Gesellschaft ausgezeichnet, durch die er eine neue strategische Kultur und Tradition in Deutschland entwickelte. Als Wanderer zwischen beiden Welten nutzte er die Freiheit, um das Notwendige zu tun. Die Verleihung beginnt um 17 Uhr.
Der Salon reflektiert den akuten Umbruch unserer Zeit: Die Friedensethik war die einzige valide Antwort einer zerstörten Gesellschaft nach dem 2. Weltkrieg. Intellektuell baute sie auf der protestantischen Friedensethik, der 68er-Bewegung und den Montagsdemonstrationen auf. Spätestens mit dem Angriff Russlands auf die Ukraine, aber eigentlich schon seit den Feldzügen des sogenannten „Islamischen Staates“ 2014, war ihr ethisches sowie intellektuelles Fundament zerstört. Wir leben in einer Zeit von Kriegen ohne Kriegserklärungen. Die Bedrohung durch Russland ist der unmittelbar bevorstehende Sturm, China der bevorstehende geopolitische Klimawandel. Gleichzeitig hoffen die Menschen und gesellschaftlichen Institutionen in Deutschland, dass die Menetekel falsch liegen. Trotz BREXIT, Trump I und Trump II sowie der offensichtlichen strategischen Kriegsvorbereitung Russlands und Chinas dominiert ein naiver Pazifismus, der alle Warnzeichen missachtet.
Wie gelingt also eine gesellschaftliche Entwicklung, die sich mit dem Grundgesetz zum Frieden verpflichtet hat und nun in kriegerischen Zeiten wiederfindet? Dem gehen wir nach mit Hilfe von Michael Raddatz, Superintendent des Kirchenkreises Tempelhof-Schöneberg, sowie Brigadegeneral Horst Busch, Kommandeur des Landeskommandos Berlin, moderiert von Dr. Martin C. Wolff.